Suleika öffnet die Augen

 

 

 

 

 

 

 

 

Suleika ist eine tatarische Bäuerin in der stalinistischen Sowjetunion von 1930 bis 1945.  Mit fünfzehn wird sie verheiratet,  vier Kinder hat sie ihrem erheblich älteren Mann geboren,  alle hat sie bald beerdigen müssen. Eingeschüchtert und rechtlos lebt sie auf dem Hof ihres viel älteren Mannes und der herrischen Schwiegermutter.  Für beide ist sie nichts als eine Arbeitskraft von geringem Wert.  Da bricht ein neues Unglück über sie herein: Die Familie wird enteignet, ihr Mann erschossen. Sie kommt auf den monatelangen Transport nach Sibirien. Unterwegs entdeckt sie, dass sie wieder schwanger ist. Sie muss beim Aufbau einer Siedlung fernab aller Zivilisation mitarbeiten und findet dort endlich so etwas ähnliches wie Liebe.

"Suleika öffnet die Augen"  ist wubderbar einfühlsam erzählt und stützt sich auf sorgfältig recherchierte historische Tatsachen.  Gusel Jachina versteht es, ihre Leser von der ersten bis zur letzten Seite zu fesseln.

Uneingeschränkte Empfehlung!

 

 

 

 

Caretta Caretta

von Paulus Hochgatterer

 

Der Niederösterreichische Autor Paulus Hochgatterer erzählt in seinem bei Deuticke erschienenen Roman die Geschichte des 15jährigen Dominik, der als Verhaltensauffällig gilt, in einer betreuten Wohngemeinschaft lebt und sich immer wieder an Ewachsene verkauft.  In eindrucksvoller Wese beschreibt Hochgatterer, wie und warum der Junge zu dem geworden ist, was er ist; aber auch, wovon er träumt und wie er schließlich, auf der Suche nach der geheimnisvollen Karett - Schldkröte, an einem türkischen Strand landet.

Als Kinderpsychiater vermag es Hochgatterer wie kein anderer, das Innenleben seines Protagonisten durch dessen harten Panzer durchscheinen zu lassen; erfreut durch klare Sprache in Beschreibung, Dialog und Gedankenwelt und bietet eine Vielzahl von Überraschungsmomenten und beiläufig geschilderten Aspekten.

Uneingeschränkte Empfehlung für Jugendliche und Erwachsene!

Wenn man den Ärzten glauben darf – und ich denke, das darf man! - dann erlebt sie gerade wieder einen Aufschwung, die Pandemie, die wir mittlerweile alle so schön ignorieren: Corona. Und dazu will ich euch ein ganz besonderes Buch nicht vorenthalten:

 

„Pale Rider“ - oder deutsch: „1918 – die Welt im Fieber“; Laura Spinneys Bestseller über die Spanische Grippe und ihre Auswirkungen auf Familien, Gesellschaft und Politik. Franz Kafka starb daran, ebenso Apollinaire. Woodrow Wilson erkrankte daran, ebenso wie tausende Männer in den Schützengräben Frankreichs; Menschen in indien, in Brasilien, überall. Mit einer Todesrate zwischen 50 und 100 Millionen Menschen und einer globalen Reichweite war die Spanische Grippe von 1918-1920 die größte menschliche Katastrophe, nicht nur des 20. Jahrhunderts, sondern möglicherweise der gesamten aufgezeichneten Geschichte. Und doch existiert sie in unserer allgemeinen Vorstellung weitgehend als Fußnote zum Ersten Weltkrieg.

Laura Spinney, eine prämierte Wissenschaftsjournalistin und Bestseller-Autorin, hat akribisch recherchiert, kenntnisreich analysiert und in einem atemberaubenden Tempo geschrieben, bei dem Medizingeschichte im Handumdrehen zum Thriller wird. Es begann mit einem Virus, es endete im Massensterben und in einer völlig neuen Welt: Der Erste Weltkrieg geht zu Ende, und eine weitere Katastrophe fordert viele Millionen Tote: die Spanische Grippe. Binnen weniger Wochen erkrankt ein Drittel der Weltbevölkerung. Ob in Europa, Asien oder Afrika, an vielen Orten brachte die Grippe die Machtverhältnisse ins Wanken, womöglich beeinflusste sie die Verhandlung des Versailler Vertrags und verursachte Modernisierungsbewegungen. Anhand von Schicksalen auf der ganzen Welt öffnet Laura Spinney das Panorama dieser Epoche. Sie füllt eine klaffende Lücke in der Geschichtsschreibung und erlaubt einen völlig neuen Blick auf das Schicksalsjahr 1918.

 

Ich reise ja wahnsnnig gerne  ...  aber ganz bestimmt nicht so, wie der niederösterreichische  Schlagertexter und Autor Herbert Hirschler. Der wandert nämlich. Und zwar weit. Seeehr weit!

Nach seinen beiden Jakobswegen über den nordspanischen und den portugiesischen Küstenweg nach Santiago de Compostela hat er sich diesmal den Süden Portugals vorgenommen und war am Fischerweg und der historischen Variante der Rota Vicentina bzw. am Tejo Weg nach Fatima unterwegs. Vorbei an verträumten kleinen Buchten, grandiosen Steilküsten, beschau­lichen Fischerdörfern, aber auch durch endlos weites Land, Eukalyptuswälder und Wiesen, wo Schafe friedlich grasen, zeigt er uns Portugal von seiner allerschönsten Seite.

Sehr persönlich, sehr humorvoll und mit einer gehörigen Prise Selbstironie beschreibt Herbert Hirschler einen der schönsten Weitwanderwege der Welt und gibt Einblicke in den Pilgeralltag, zu dem nicht nur Blasen, Knieschmerzen und Sonnenbrand gehören, sondern auch die "letzte Bratwurst vor Amerika" sowie eine Menge irrwitzige Erlebnisse und skurrile Begegnungen.

Lasst euch mitnehmen auf euine wunderschöne Wanderung!